Die Spezialzuchtgemeinschaft (SZG) für Deutsche Schäferhunde in der DDR
Die Spezialzuchtgemeinschaft (SZG) für Deutsche Schäferhunde in der DDR wurde im Jahr 1951 gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Teilung Deutschlands durch die Siegermächte begannen beide
Teile Deutschlands, eigenständig Schäferhunde aus den verbliebenen Restbeständen zu züchten. Während im Westen Deutschlands nach dem typischen Schönheitsideal gezüchtet wurde, lag der Fokus im
Osten auf der Zucht von Hunden mit herausragenden Diensthundeeigenschaften.
Ein wesentlicher Punkt in der Entwicklung der Schäferhundzucht im Westen war die Einführung der Körklasse 2. Durch diese Maßnahme etablierte sich eine Subpopulation, die heute allgemein als
Leistungslinie bekannt ist. Bereits vor der Wiedervereinigung Deutschlands flossen herausragende Hunde aus der DDR in die Zucht der westdeutschen Leistungspopulation ein, was zur Verbesserung der
genetischen Vielfalt und der Arbeitsfähigkeit dieser Hunde führte. Nach der Wiedervereinigung war dies jedoch nur noch selten der Fall.
Die SZG wurde unter dem Namen „Spezialzuchtgemeinschaft (SZG) Deutsche Schäferhunde in der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe Zentralverband“ gegründet und war bis zur Wiedervereinigung
Deutschlands 1990 aktiv.
Über den DDR- oder Ostblut-Schäferhund
Der DDR- oder Ostblut-Schäferhund ist ein oft diskutiertes Thema. Züchter, Sportler und Liebhaber von Schäferhunden zeigen ein starkes Interesse an diesem Hundetyp. Einige engagieren sich
leidenschaftlich für die Zucht und Erhaltung dieser Linien, während andere sie komplett ablehnen. Die Meinungen sind vielfältig und oft kontrovers.
Für diejenigen Leser, die mehr über die Blutlinien (Zuchtlinien) erfahren möchten, könnten die folgenden Ausführungen aufschlussreich sein. Wichtig zu verstehen ist, dass die Zuchtlinie
ausschließlich auf den Zuchtrüden basiert. Eine Linienführung über die Hündinnen hat nicht stattgefunden. Seit der Gründung der Spezialzuchtgemeinschaft für Deutsche Schäferhunde in der
ehemaligen DDR sind viele Zuchtlinien über die Jahre hinweg ausgestorben. Die Gründe dafür sind vielfältig und oft spekulativ. Ein möglicher Faktor könnte die verstärkte Selektion auf Hunde mit
besseren Hüften sein. In jedem Fall hat der Popular-Sires-Effekt erheblich zur Reduktion der Zuchtlinien beigetragen, was eindeutig belegt ist.
Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die Zuchtlinien, die mir auszugsweise aus den entsprechenden Körbüchern zur Verfügung gestellt worden sind.
DDR Körbuch 1963:
Zuchtlinie I Roland vom Teglerforst
Zuchtlinie II Utz von Haus
Hiller
Zuchtlinie III Nestor vom Wiegerfelsen - über Götz vom Meisterrecht - Volker von der Zeiter Schweiz
Zuchtlinie IV
Nestor vom Wiegerfelsen - über Bodo von Reinickenburg
Zuchtlinie V Nestor vom Wiegerfelsen -
über Otto vom Scharlachkopf - Berol von Ungunst
Zuchtlinie VI - erloschen -
Zuchtlinie VII Odin vom Stolzenfels
Zuchtlinie VIII Baldur vom Befreiungsplatz - Cuno
vom Wickrather Schloss
Zuchtlinie VIII-A Odin vom Stolzenfels - über Sigbert vom Heidegrund - Kurt vom Schäfergruß
Zuchtlinie IX
Curt von Herzog Hedan - Odin vom Stolzenfels - Tasso von der Maienhöhe
Zuchtlinie X
Baron von den Deutschen Werken - Gockel von Bern
Zuchtlinie XI Ingo vom Piastendamm
Zuchtlinie
XI-A Ingo vom Piastendamm - Trutz aus der Schwanenstadt - Lex vom Preussenblut
Zuchtlinie XI-B Blitz unter den Hergußregnern (Ali vom
Granert Sohn)
Zuchtlinie XI-C Brummer unter den Hergußregnern (Ali vom Granert Sohn)
Zuchtlinie
XI-D Ingo von Rudingen
Zuchtlinie XI-E Ohle vom Rundeck
Zuchtlinie XII
Utz vom Haus Schütting - Gelmo vom Hooptal
Zuchtlinie XIII Klodo vom Boxberg
Zuchtlinie XIII-A Donar vom Zuchtgut - Asso von Milzau - Armin vom
Milzauer Königsgärtchen - Fred vom Fräuleinsplatz
Zuchtlinie XIV-B Artus vom Wilmstor - Egon von der Silberkrone - Othello vom
Bergnest
Im Körbuch von 1971 ergaben sich folgende Änderungen:
Zuchtlinie I - erloschen -
Zuchtlinie IIA hinzugefügt basierend auf
Gero aus der Jürgensklause
Zuchtlinie III - erloschen -
Zuchtlinie
V wurde aufgeteilt in Zuchtlinie VA basierend auf Immo vom Hasenfang
Zuchtlinie VI - erloschen
-
Zuchtlinie VII - erloschen -
Zuchtlinie VIII-A wird geführt über Odin
vom Stolzenfels - Sigbert vom Heidegrund - aber nicht über Kurt vom Schäfergruß
Zuchtlinie IX - erloschen
-
Zuchtlinie
X wird geführt über Gockel vom Bern - Trick vom Schlossfelsen.
Zuchtlinie XI
wird geführt über Ingo vom Piastendamm - Arry vom Siegfriedsried - Gnom vom
Piastendamm
Zuchtlinie
XI-A wird geführt über Ingo vom Piastendamm - Trutz aus der Schwanenstadt - aber nicht über Lex vom Preussenblut
Zuchtlinie XII wird geführt über Tell von Colonia Agrippina - Gero von Haus Elkemann.
Zuchtlinie
XIII-A wird geführt über Rolf aus dem Urnenkeller
Zuchtlinie XIV wird nicht mehr aufgeführt
Im Körbuch von 1972 ergaben sich folgende Änderungen:
Auf grund des großen Umfanges der bisherigen Linie XI A wird diese neu
eingeteilt in:
Zuchtlinie XI A: alle Vaterhunde, die auf
Rolf vom Osnabrucker Land zurzückgehen, ohne Ali vom Gränert
Zuchtlinie XI B: Ali vom Gränert und seine Söhne, ohne Barry vom Andershofer Ufer
Zuchtlinie XI C: Barry vom Andershofer Ufer und seine Söhne
Die bisherigen Linien XI B und XI C werden unter XI B eingeordnet. Alle anderen Linien bleiben unverändert.
Zuchtlinie
X wird geführt über Trick vom Schlossfelsen.
Zuchtlinie XI wird geführt über Gnom vom Piastendamm.
Im Körbuch von 1972 ergaben sich folgende Änderungen:
Zuchtlinie I - erloschen -
Zuchtlinie II
- erloschen -
Zuchtlinie III
-
erloschen -
Zuchtlinie IV - erloschen
-
Zuchtlinie V-A basiert nun auf Gundo vom Stolper Land,
Zuchtlinie XIII-A basiert nun auf
Rolf aus dem Urnenkeller und dessen Nachkommen Rigo von der Schiebockmühle - Fred vom Falkenbruch
Im Körbuch von 1975 ergaben sich folgende Änderungen:
Zuchtlinie XI-B wird geführt über Ali vom Gränert - Barry vom Andershofer Ufer - Condor
vom Falkenwappen
Zuchtlinie
XII wird geführt über Gero vom Haus Elkemann - Clodo von Rudingen -
Gero vom Guckelhorst
Im
Körbuch von 1978 ergaben sich folgende Änderungen:
Zuchtlinie XII wird geführt
über Gero vom Haus Elkemann - Clodo von Rudingen - Frei vom Baruther Land
Im Körbuch von 1979 ergaben sich folgende
Änderungen:
Zuchtlinie XIA ist Don
von Haus Himpel inbegriffen
Im
Körbuch von 1981 ergaben sich folgende Änderungen:
Es werden nur noch folgende Zuchtlinien aufgeführt V-A, XI-A, XI-B, XI-C, XII, XIII-A
In die Zuchtlinie XI-A wird Pushkaß von Haus Himpel aufgenommen.
Uu späteren Zeitpunkten werden die Zuchtlinie XI-D und XI-E
hinzugefügt.
Nachfolgend eine Auflistung wichtiger Hunde aus den entsprechenden Zuchtlinien:
Hunde der Zuchtlinie
V-A:
Hunde der Zuchtlinie XI-A:
Hunde der Zuchtlinie XI-B:
Hunde der Zuchtlinie XI-C:
Hunde der Zuchtlinie XI-D:
Hunde der Zuchtlinie XI-E:
Hunde der Zuchtlinie XII
Hunde der Zuchtlinie XIII-A:
Zuchtstätte für deutsche Schäferhunde
Albert Spreu
Stadtmoor 11
24783 Osterrönfeld
+49 175 933 9197